neues Format des Umweltdialogs der Landnutzer gestartet

19.09.2015

Es war ein guter Beitrag, den die  naturnahen Nutzer unserer Landschaft aus verschiedenen Richtungen auf dem Sangerhäuser Jägerfest in der „Kulturscheune Othal“ einbrachten. Von den Jägern über den Bauernverband, der Forstwirtschaft bis hin zu den Anglern konnten sich die Besucher über die Nachhaltigkeit der Konzepte zur Naturnutzung ein Bild verschaffen, welches so detailreich, praxisnah aber auch konfliktbeladen, nur selten in seiner Spannweite gezeichnet wird.

 

Eindrucksvoll wurde aus den verschiedenen Bereichen über die ökologische Bildungsarbeit berichtet, konkrete Naturschutzprojekte vorgestellt und Lösungsansätze für eventuelle Konflikte aufgezeigt. Bei allen Naturnutzern wurde deutlich, dass Artenschutz erst dann die notwendige Nachhaltigkeit erfährt, wenn Artennutz davon profitiert. Losgelöste Idealvorstellungen gibt es reichlich, sie sind aber meist weder praxistauglich noch zukunftsträchtig.

 

Fragen und Ansichten zum Kormoran, Aal, Fischotter, Biber und Wolf wurden in vielen Gesprächen ausgetauscht. Nicht selten herrschte Unmut über das diffamieren von Ansichten naturnaher Nutzer bei Bedenken und nachdenklichen Äußerungen zur Bestandsentwicklung bei diesen Arten. Nicht selten, so ein Eindruck aus den Gesprächen, wird das mögliche Schadenspotential bei den öffentlichen Meinungsmachern unterschätzt oder bewusst verharmlost.

Ebenso wurde über den Irrglauben, an ein bestehendes oder funktionierendes biologisches Gleichgewicht in unserer Kulturlandschaft diskutiert.

 

Auch bundespolitische Themen standen zur Debatte. Weitgehende Übereinstimmung herrschte in der Ablehnung  zum vorliegenden Fracking- Gesetz, welches im Herbst im Deutschen Bundestag behandelt wird. Der Nutzen rechtfertige in keiner Weise eine Gefährdung  existenzieller Güter, wie sauberes Wasser und unbelastete Gewässer.

 

Wenngleich auch der Besucheransturm sich in überschaubaren Grenzen hielt ist es doch ein richtiger Schritt, um über eine bessere Information, mit der Öffentlichkeit Sichtweisen und Argumente auszutauschen und eventuell bestehende Vorurteile abzubauen. Jäger und Angler bekräftigten auf der Veranstaltung, sich gegenseitig bei erkannten Problemfeldern zu unterstützen. Zugleich vereinbarte die Jägerschaft Sangerhausen und der KAV, auch mit Blick auf den im kommenden Jahr bevorstehenden Sachsen-Anhalt Tag in Sangerhausen, eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit beider Vereine anzustreben.  G.J.

 

Weitere Fotos unter dem Button Schnappschüsse!

 

Bild zur Meldung: Stand des KAV auf dem Fest der Jäger