Jahreshauptversammlung des DAFV stellt in Göttingen Weichen

11.10.2015

Die am vergangenen Sonnabend stattgefundene Jahreshauptversammlung war straff in zwei Abschnitte gegliedert. Im 1. Teil zeigte die Gästeliste und deren Grußworte die Wertschätzung für die im DAFV organisierten Angelfischer im Land und würdigten ihren Beitrag im Konzert vieler gesellschaftlicher Kräfte als Schützer und Nutzer der Natur.

 

Mit der Bekanntgabe des „[Fisches des Jahres 2016]“, dem Hecht, wurde der Blick auf eine Art gelenkt, deren schleichender Rückgang zur Besorgnis Anlass gibt. Damit wurde nun nach dem Huchen wieder ein Fisch gewählt, bei dem weit mehr Anknüpfungspunkte für persönliches Engagement zu seiner Erhaltung, allein durch sein verbreitetes Vorkommen gegeben sind.

 

Die anschließenden Fachvorträge waren klug ausgewählt und werden noch längere Zeit ausreichend Gesprächsstoff liefern.

Professor Heiko Brunken von der Uni Bremen stellte den  Fischarten-Atlas von Deutschland und Österreich unter dem Titel: „[Fischfauna-Online]“ vor. Dabei verwies er auf die besondere Bedeutung von Daten und der damit verbundenen wissensbasierten Arbeit. Den bearbeiteten Daten von 148 Fischarten liegen 106.078 Datensätze zu Grunde. Die weitere Mitarbeit unseres Verbandes wurde ausdrücklich gewünscht. 

Herr Dr. Harry V. Strelow vom Thünen- Institut betrachtete in seinem Vortag die Entwicklung der Ostseedorschbestände, insbesondere des Westdorsches und des Anteils und Einflusses der Angelfischerei bei deren Nutzung. Für viele Anwesende gab es hierbei nicht nur überraschende neue Erkenntnisse, sondern auch jede Menge Fragen zu  Konsequenzen für die Angelfischerei.

 

Zum Abschluss des 1.Teils  wurde die Jugendarbeit des SAV Erholung Effeld e.V. vom Rheinischen Fischereiverband im Wettbewerb der Naturschutzprojekte 2014/2015 ausgezeichnet, in dessen Ergebnis ein toller Lehrpfad mit Schautafeln am Fließgewässer anlegt wurde.

 

Am Nachmittag standen mehrere wichtige Entscheidungen auf dem Programm. Wichtigstes Ergebnis war die Beschlussfassung zur Beitragsanpassung auf nunmehr 3€, die es dem Verband ermöglicht, wichtige Strukturveränderungen anzugehen. Eingedenk vieler kritischer Äußerungen im Vorfeld und vorbehaltlicher Kündigungen von Verbänden, war offenbar der großen Mehrheit der Delegierten ein zu verbessernder, bestehender Spitzenverband die weit klügere Alternative, als ein einflussarmer Flickenteppich, aus regionalem Egoismus, nationalen Wunschträumen und europäischen Utopien. Auch bei den Satzungsänderungen, die im Vorfeld erläutert wurden, stimmten die Delegierten mit den erforderlichen Mehrheiten zu.

 

Bei der Wahl für das Amt des Vizepräsidenten, das seit dem Ausscheiden von Dr. Thomas Meinelt vakant war, kam es zu keiner Überraschung. Als einziger Bewerber stand Dr. Reiner Berg zur Verfügung, der auch das Vertrauen der Delegierten erhielt. Festzustellen bleibt jedoch, dass hier ein Problem bis zum Bundesverband durchschlug, welches schon vielen regionalen Verbänden und Vereinen mehr Kopfschmerzen bereitet, als ihnen lieb ist. 

 

Abschließend sei angemerkt, dass die Diskussion auf der Hauptversammlung auch ein nicht zu unterschätzender Spiegel ist. Wenn keine stattfindet, wäre es ein Trugschluss davon ausgehen, dass es nichts zu verbessern gibt. Ganz in diesem Sinn habe ich das  Votum der Delegierten zur Beitragsangleichung auch als Vertrauensvorschuss empfunden, den es erst noch durch gute Arbeit einzulösen gilt.     G.J.

 

Weitere Informationen gibt es beim [DAFV]!

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Bild zur Meldung: Präsidentin unterstreicht wissensbasierte Arbeit des Verbandes