Diskurs der regionalen Angelfischervereine des Landkreises Mansfeld-Südharz
Thema: aktuelle Fragen der Ausübung der Angelfischerei und beim Umwelt-,Natur- und Artenschutz
Oberröblingen, 30.01.2016
Am Sonnabend trafen sich die Verantwortungsträger der Regionalvereine zu einem ungezwungenen
Gedankenaustausch im Anglerheim des Ortsvereins am Flusslauf der Helme. Eingeladen hatte der Vorsitzende des KAV Sangerhausen und Fischereiberater des Landkreises, Gerhard Jarosz. Der Einladung folgten Dieter Krüger und Werner Albus von der ASG Eisleben, Frank Meyer und Jörg Karl vom Ortsverein Eisleben, sowie Frank Gabriel, Thomas Schliebe und der Hausherr, Arndt Kemesies vom KAV Sangerhausen. Leider nahm kein Vertretern des AV Wippertal teil.
Während der Stand der abgeschlossenen Fischereipachtverträge als solide Basis für die Ausübung der Angelfischerei im Landkreis angesehen wurde, kristallisierte sich eine, für die nachhaltige Bewirtschaftung, besorgliche Entwicklung heraus. Sie besteht in einer wachsenden Zahl zu kurzer Pachtlaufzeiten. Um dem Entgegenzuwirken, gilt es tragfähige Antworten zu finden, die sowohl dem Verpächter, als auch dem Bewirtschafter Zukunftssicherheit geben. Einigkeit herrschte darüber, dass die vom Landesanglerverband praktizierte Stützung von Angelberechtigungen an der Elbe, zwingend auf den Prüfstand gehört.
Neben weiterer Themen, wie der Förderung der Angelfischerei als uraltes Gemeingut der Menschheit, der weiteren Entwicklung unserer Naturschutzkompetenz, bis hin zu Gefahren durch ungerechtfertigte Einschränkungen und Verbote, nahm die Umsetzung der Kormoranverordnung und der Wasserrahmenrichtlinie breiten Raum ein. Besonders unter Betrachtung der Möglichkeiten, die die Kormoranverordnung bietet und ihrer bisher (wenig) sichtbaren Effekte, scheint den Diskussionsteilnehmern ein wirksamerer Einsatz der Werkzeuge dringend angeraten.
Auch bei der Umsetzung der WRR ist offenbar der Prozess der öffentlichen Beteiligung ins Stocken geraten. Die Entwicklungsstrategien von Fließgewässerabschnitten gehören jetzt auf den Tisch.
Natürlich wurde auch über die vergangene Novellierung der Fischereigesetzgebung gesprochen. Der breiten Akzeptanz insgesamt, stehen aber Unverständnis zu solch nicht nachvollziehbaren Änderungen, wie der lautlos eingefügten Erlaubnis zum Legen von Aalschnüren durch Berufsfischer entgegen.
Natürlich stand auch der Austausch von Angelberechtigungen mit Thüringen in der Diskussion.
Der Standpunkt vom KAV Sangerhausen, der als unverzichtbare Basis für einen Austausch den gegenseitigen Vorteil festschreibt, fand breite Akzeptanz und Unterstützung der Diskussionsrunde.
Mit Blick auf den Bundesverband kam bei allen Teilnehmern Sorge und Unverständnis zum Agieren der Führung des DAFV zum Ausdruck. Transparenz, Problembewusstsein und Führungskompetenz scheinen aus Sicht der Regionalvereine ungenügend ausgeprägt. Und der in Aussicht gestellten Einheit der deutschen Angelfischer scheint man weiter entfernt, als je zuvor. Daraus resultiert nun eine wachsende Erwartungshaltung an eine wirksame Interessenvertretung und Gefahrenvorsorge durch unseren Landesverband.
Im Resümee des Vormittags gab es große Übereinstimmung der Teilnehmer, diese Form des Gedankenaustauschs auch im nächsten Jahr fortzuführen. Die ASG Eisleben bot sich an, nächster Gastgeber dieses Treffens zu sein und alle Anwesenden bekräftigten ihre Teilnahme. GJ
Bild zur Meldung: Vorstände der Vereine zum Abschlußfoto