Fischaufstiegsanlage Aumühle in Betrieb genommen

21.06.2016

Am 21.06.2016 wurde offiziell die Fischaufstiegsanlage an der Aumühle, oberhalb des Stausees Kelbra in Betrieb genommen.

 

Sie ist das Bindeglied zwischen der Helme unterhalb des Stausees Kelbra und dem Oberlauf der Helme im Land Thüringen. Hier hat das Land Thüringen richtig viel Geld ausgegeben. Über die sogenannte "Nebenhelme" können jetzt Bachforelle, Äsche, Elritze, Hasel, Döbel und vielleicht auch Barbe die Kieslaichplätze im Oberlauf der Helme wieder erreichen.

 

Problematisch sind aus unserer Sicht u.a. die deutlich sichtbaren morphologischen Defizite der "Nebenhelme". Dieser Flussabschnit ist eigentlich ein Kanal, ohne jede Uferstruktur, Strömungsvielfalt und ohne Fischunterstände. Ob unsere einheimischen Fische eine Distanz von ca. 3 km ohne Deckung überwinden können, bleibt mehr als fraglich. Den hunderten Kormoranen, die über das ganze Jahr an der Helme-Talsperre verweilen, ist dieser Umstand nicht verborgen geblieben. Und den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie an Strukturdiversität, der genug Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet, entspricht der Abschnit in keinem Fall. Deshalb sind für uns die wissenschaftlichen Ergebnisse der vorgesehenen Reusenbefischungen der Aufstiegsanlage hoch interessant.

 

Unabhängig vom Ergebnis und unseren Befürchtungen, muss über eine Verbesserung der Gewässerstruktur in der Nebenhelme nicht nur nachgedacht, sondern zeitnah daran gearbeitet werden. Eine signifikante Verbesserung lässt sich gerade an diesem Gewässerabschnitt nach unserer Auffassung schnell und kostengünstig im Interesse der Biodiversität realisieren.

F.G.

 

Bild zur Meldung: Blick von der "Nebenhelme" (Hintergrund) über den Fischpass zum Helme-Hauptlauf (nicht im Bild)