Mitgliederversammlung des LAV stellte inhaltliche und personelle Weichen

Magdeburg, den 05.11.2016

Die Herbstversammlung des LAV wurde in der Landeshauptstadt durchgeführt. Mit Weitblick kombiniert man sie mit einer anschließenden Besuchsmöglichkeit der Meeresanglermesse. Damit gab es für die Delegierten eine gute Gelegenheit, dem Gemeinschaftsstand des Landesverbandes und der Domstädter Angler, als Informations- und Gesprächsangebot für Messegäste, einen Besuch abzustatten.

Nach Begrüßung durch den Präsidenten wurde mit einer Schweigeminute der kürzlich verstorbenen Fischereiberaterin des Landes, Frau Birgit Käsebier und weiteren von uns gegangener Angelfreunde, im Berichtszeitraum gedacht.

Nach Feststellung der ordentlichen Ladung, der Wahl des Präsidiums und der Kommissionen, stand die Bestätigung von Anträgen zur Behandlung in der Tagesordnung an. Hier hatten der KAV Haldensleben und der AV Ihle Bergzow fristgemäß Anträge mit umfänglichen Begründungen eingebracht. Nach dem sowohl dafür, als auch dagegen Argumente vorgebracht wurden, erfolgte die Abstimmung. Mit rund 2/3 Gegenstimmen wurde der Antrag des KAV Haldensleben abgewiesen und der Antrag des AV Ihle Bergzow letztlich einvernehmlich, klug zur Entscheidungsfindung in die Gewässerkommission des LAV überwiesen.

Auf dem Programm der MV standen natürlich auch Auszeichnungen. Neben der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Veit Nagel, Erhard Ostwald und Herbert Obenauff, wurden auch Werner Ulrich, Jürgen Schwarzlose, Reiner Helmecke, Ralf Tauhardt und Achim Walterfang mit der Ehrenplakette und Gerd Bestritzky und Erich Zabel mit der Ehrennadel in Gold geehrt. Den Titel „Verdienter Verein“ des LAV erhielten der AV Naumburg und der AV Gröbzig.

Anträge, die im Verlauf der Abstimmungen die nötigen Mehrheiten erhielten:

• Beschluss der Delegierten zu Veranstaltungen des DAFV 2017
• Antrag auf Bestätigung  der Neufassung der Ordnung  über den gemeinsamen Gewässerfonds
• Antrag auf endredaktionelle Durchsicht der Ordnungen des LAV durch eine zu bildende Prüfungskommission

Der Bericht des Präsidiums wurde in zwei Abschnitte unterteilt. Wesentliche Schwerpunkte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, habe ich kurz nachskizziert.

Im ersten Teil zeichnete der Präsident die Anstrengungen des LAV im Kampf gegen, aus unserer Sicht ungerechtfertigter und falscher Weichenstellungen auf europäischer und nationaler Ebene, nach. Fangbegrenzungen für Angler beim Fischen auf Dorsch und die Einrichtung von Angelverbotszonen in Nord-und Ostsee sind  für uns weder wissenschaftlich fundiert, noch wirksame Instrumente.

Weiter thematisierte er die bisher ungenügende Ausstattung der Vereine mit Materialien für die Jugend-und Öffentlichkeitsarbeit und kündete Schritte zu deren Verbesserung an. Ziel ist es, den LAV als Servicedienstleister für die Vereine zu profilieren.

Mit Blick auf vergangene Petitionen der Anglerverbände, mahnte er eine mangelnde Kampagnenfähigkeit an, skizzierte kommende Neuerungen in der Kommunikation und bat um weitere konkrete Anregungen zu deren Verbesserung. In diesem Zusammenhang zeigte er am Beispiel der MDR Sendung „Exakt“  vom 30. September, die Vielschichtigkeit der Angriffe und Akteure gegen das Angeln und daraus resultierender Gefahren.

Unter Nutzung des technischen Fortschritts eröffnete der Präsident die Diskussion zur möglichen Schaffung eines elektronischen Gewässerverzeichnisses, welches man mit einem Smartphone überall und punktgenau abrufen könnte. Ebenso stellte er die Produktion eines eigenen Imagefilms zum Angeln in Sachsen-Anhalt zur Diskussion. 

Nach einer kurzen Auswertung der Jugendlager mit Licht und Schatten, ging er auf den Austausch der Angelberechtigungen mit Thüringen ein. Unter der Beachtung der Rechtslage wird der Austausch 2017 wie bisher weitergeführt mit dem Ziel, auch für 2018 eine, den Anglerinteressen verpflichtete Neuregelung zu erzielen.

Dass gesellschaftliche Wahrnehmung auch eng an gesellschaftliche Einbindung geknüpft ist, haben Angler gut bei der Wahl in Landesgremien beachtet. So konnte der Präsident feststellen, dass es in Abstimmung mit dem Vdsf gelungen ist, in der Stiftung des öffentlichen Rechts „Umwelt, Natur- und Klimaschutz“,  in den Stiftungsrat ein ordentliches Mitglied (Eckhard Pefestorff, unser Vizepräsident) und einen Stellvertreter (Vdsf) zu entsenden. Damit werden Anglerinteressen gut repräsentiert.

Zusammenfassend war der Beifall der Delegierten eine klare Bestätigung der Richtungsbestimmung im Verband.

Im zweiten Teil des Berichts, den Vizepräsident Steffen Rieger überzeugend erstattete und dem Verband eine solide Finanzlage bescheinigte,  gab es keine Überraschungen. Auch für 2017 (auch im Hinblick auf diskutierte Projekte) können wir auf finanzpolitische Stabilität setzen. Nicht nur für die „frohe Kunde“, sondern auch für  seine engagierte Arbeit, gebührte ihm der Beifall der Delegierten.

Die anschließende Diskussion erbrachte keine wesentlich neuen Aspekte. Jedoch machte mich der Beitrag des Casting-Trainers, Sportfreund Klaus Jürgen Bruder, mehr als nachdenklich. Hier gibt es aus meiner Sicht sicherlich Gesprächsbedarf.

Anmerken möchte ich persönlich, dass es uns bei der nächsten MV mit Blick auf den Finanzplan besser gelingen muss, Themen in den Focus der Diskussion zu stellen, die den Verband zukunftsfest machen. Meinungsvielfalt ist ebenso erwünscht, wie klare Fakten als Diskussionsgrundlage. Eine weitere Runde der „Selbstbeschäftigung“ würde unseren Verband unverantwortlich bei der Entfaltung seiner Kraft zur Sicherung und Entwicklung der Angelfischerei im Land behindern und eine wirksame Interessenvertretung verhindern.

In der folgenden  Nachwahl von Präsidiumsmitgliedern gab es keine Überraschungen. Bernd Hauschild vom AC Köthen wurde ebenso zum Vizepräsidenten für Jugend und Sport, wie Jens Nagel vom RV Fuhnetal zum Referenten für Casting und Erek Kelterer vom KAV Haldensleben zum Referent für Meeresangeln gewählt. Die Bestätigung für das Präsidium von Bernd Bergers vom AV „Weitzschkerbach“ Farnstädt e.V., der zuvor von der Verbandjugend gewählt wurde, erfolgte gleichfalls.  Allen Funktionären wünschen wir viel Erfolg.

Im Anschluss an die MV hatten alle Delegierten die Möglichkeit, den auf dem Messegelände stattfinden „Meeresangeltagen“ einen Besuch abzustatten.                  GJ