Zuversicht prägt bisherigen Verlauf der Jahreshauptversammlungen in den Ortsvereinen

20.01.2017

Wenn man eine Zwischenbilanz der Jahreshauptversammlungen, die gegenwärtig in unseren zwanzig Mitgliedsvereinen stattfinden zieht, kann man feststellen, dass es der übergroßen Mehrheit der Vorstände im zurückliegenden Kalenderjahr 2016 gelungen ist, eine rege Vereinsarbeit zu entwickeln.

 

Neben einer soliden Bindung der Mitglieder an den Verein, zeigt sich auch eine gewachsene Ausstrahlung auf das regionale Umfeld. Stabilen Mitgliederzahlen und feierlichen Neuaufnahmen sind trotz ungünstiger demographischer Entwicklungen (Landkreis 2009- 2030 minus 26,3 %, Quelle Datenreport Bertelsmann-Stiftung) besonders hoch einzuschätzen. Mit 900 Mitgliedern und einem Jugendanteil von 11,8%, besitzen wir eine solide Basis für ein anspruchsvolles Vereinsleben und zur Entfaltung individueller Fähigkeiten.

 

Erfolgreiche Kinder-, Familien- und Seniorenangelveranstaltungen, gut besuchte Teichfeste und Spaßveranstaltungen an Vereinsgewässern, Gewässerpflege und Fischereiaufsicht, Fischbesatz und Renaturierungsprojekte, sowie eine vielschichtige ökologische Bildungsarbeit sind Beleg dafür. Auch zeige der erfolgreich durchgeführte "runde Tisch" Gewässerschutz, eine neue Qualität in der Wahrnehmung der Verantwortung als anerkannter Naturschutzverein. Die hohe Teilnahme an den gegenwärtig laufenden Versammlungen und der gute Stand der Beitragskassierung für das aktuelle Kalenderjahr sind daher nicht zuletzt untrügliche Indizien.

 

In den vielfältigen Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, dass die Sicherung des „Gemeinsamen Gewässerfonds“ des LAV, der Austausch der Angelberechtigungen mit anderen Landesverbänden auf gleicher Augenhöhe, der vernünftige Mitgliedsbeitrag und die transparente Arbeitsweise der Vorstände, eine auf hohem Niveau praktizierte Interessensvertretung der Mitglieder darstellen.

Weitere Schwerpunkte in den Diskussionen bildeten der Stand der Satzungsneufassungen und Einreichung bei Amtsgericht und Behörden, die Organisation von Gemeinschaftsveranstaltungen unter Beachtung tierschutzfachlicher Gesichtspunkte, die Entwicklung unserer Angelgewässer und Fischbestände, bis hin zur Arbeit des Landes- und Bundesverbandes.

 

Mit Blick auf den Landesverband wurden die Veränderungen, sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung (Internetauftritt), als auch bei der sichtbaren Unterstützung mit Organisationsmaterialien überaus positiv quittiert.

 

Mit Blick auf den Bundesverband war der Diskussion vor allem zu entnehmen, dass viele Mitglieder sich einen Bundesverband wünschen, der nicht handzahm und eingleisig agiert. Dabei ging es nicht nur um die Umsetzung der WRR mit Blick auf die ökologische Durchgängigkeit, sondern auch im Hinblick auf die steigende Nitratbelastung der Gewässer. Nicht wenige Forderungen beinhalteten daher eine deutliche Qualifizierung der Gewässerschonstreifen, hin zu wirksamen Puffern gegen den Eintrag gewässerschädigender Substanzen durch den Gesetzgeber. Diese Forderung wurde auch für das eigene Bundesland und dem Landkreis zum Ausdruck gebracht. Weiterhin seien Bag- Limit und drohendes Angelverbot in der AWZ nicht Ausdruck erfolgreicher Interessenvertretung. Schmerzlich vermisst durch unsere Mitglieder im neuen Bundesverband, wird das klare Bekenntnis und der Kampf zur Durchsetzung des vom DAV geprägten Grundsatzes, dass Angeln uraltes Gemeingut der Menschheit und zugleich kulturelle Tradition ist, die gepflegt und weiterentwickelt werden muss.

 

Nicht zuletzt stand der massenhafte Einfall des Kormorans nach Abstau der Talsperre Kelbra und einsetzenden winterlichen Temperaturen an den Fließgewässern deutlich in der Kritik. In diesem Zusammenhang wurde auch die Fragestellung formuliert, warum nicht das, was für den Vogelschutz getan wird, auch für den Fischschutz möglich ist? Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen zum Bundestag wünschen sich viele Mitglieder, dass durch Landes-und Bundesverband Fragen zur Entwicklung der Angelfischerei den Kandidaten und Parteien gestellt und die Antworten veröffentlicht werden.   GJ

 

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