Unbill beim Dorschschutz - Versagen in der EU?

09.02.2017

Über so viel Dreistigkeit, wie sie brandaktuell in der europäischen Fischereipolitik zu Tage tritt und die Angler als einfluss-, und bedeutungslos im gesellschaftlichen Machtgefüge regelrecht vorführt, muss sich niemand wundern.

 

Zersplittert in Europa und im eigenen Land, einflusslos in Brüssel und Berlin, darf man am Ende noch dankbar sein, bei den Einschränkungen überhaupt noch als Freizeitfischer benannt und nicht unter einem Verbotspunkt „für alle anderen“ genannt zu werden.

 

Der DAFV berichtet auf seiner WEB-Seite unter dem Titel [Kein Aufweichen der Dorschfangregulierung – Kein Tagfanglimit] folgendes: “Die jetzt erteilte Erlaubnis für kleinere Kutter, auch in der Schonzeit in Flachwassergebieten der Ostsee bis zu 20 m Tiefe Dorsche fangen zu dürfen, bedeutet eine Aufweichung des Schutzes der Dorsche. Dadurch verzögert sich der Wiederaufbau des Dorschbestandes. Angesichts der auch vom ICES dargestellten extrem schlechten Bestandsituation des Dorsches ist dies nicht nachvollziehbar.“

 

Der [Brief unseres Präsidenten, Uwe Bülau,] (vom 27.01.2017)  im Vorfeld dieser Entscheidung an Frau Merkel und weitere Spitzenpolitiker in Europa, Bund und Land, war ein überdeutlicher Fingerzeig, nicht nur an den eigenen Bundesverband, sondern auch gegenüber der Politik, Anglerinteressen deutlich als Wählerinteressen zu artikulieren und wahrzunehmen.

 

Wir werden die Politiker nicht an neuen Plakaten und am "Brüsseler Bauchgefühl", sondern an den Taten messen. Nicht zuletzt ist zunehmende Skepsis gegenüber etablierter Politik aus genau den Cocktail-Zutaten, des links blinken und des rechts überholen gemixt, die wir jetzt auch beim Dorschschutz erleben durften.

Mit Spannung erwarten wir deshalb die Ergebnisse des Wahlprüfsteins in Form scharfer Fragen und klarer Antworten.  GJ

 

Aktualisierung

08. März 2017 Unter der Überschrift: "Keine Netze im Laichgebiet- Atempause für den Dorsch" informiert unser Bundesverband über neue Festlegungen für die Schollenfischerei zum Schutz der Dorschbestände.

 

In einer [Pressemitteilung vom 15.02.2017] bezog der umweltpolitische Sprecher der CDU Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Detlef Radke, dazu Stellung und forderte: Aussetzung der EU-Quotenregelung für Angler.

Bleibt zu hoffen, dass der kluge Ruf aus Magdeburg nicht auf dem Weg nach Berlin verhallt. Denn das zuständige Ministerium unter CSU Führung sieht dies bisher wohl anders, nachzulesen in der [Entschließung zur Dorschproblematik] vom 23.09.2016.

Den vollständigen Wortlaut findet ihr im jeweiligen Link.

 

Bild zur Meldung: EU weicht Dorschschutz auf