Anglerdemo 2.0 - Aufruf des Teams um Lars Wernicke von der Insel Fehmarn

26.05.2017

Liebe Anglerinnen und Angler,

das Organisationsteam gegen ein Angelverbot in Nord- und Ostsee führt am 17.06.2017 die 2. Anglerdemo durch.

Wir rufen unsere Anglerinnen und Angler auf, sich an dieser Demo zu beteiligen.

Die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat inzwischen gegenüber der Presse verkündet, dass in großen Teilen der Ausschließlichen Wirtschaftszone in der deutschen Nord- und Ostsee, ein Verbot der Freizeitfischerei eingeführt wird.

Die entsprechenden Verordnungen werden im Juni in Kraft treten.

Angeblich ist das Angelverbot notwendig, um die Ziele der EU-Verordnung für die Natura 2000-Richtlinie-Gebiete zu erfüllen. Geschützt werden soll in den Gebieten die Lebensraumtypen Riffe und Sandbänke, sowie die geschützten Tierarten Seehund und Schweinswal.

Üblicherweise werden in Naturschutzgebieten Handlungen verboten, von denen eine Schädigung ausgeht.

Angeln muss nach Auffassung des Umweltministeriums so umweltgefährdend sein, dass es als nahezu einzige Nutzungsform verboten wird.

Der Abbau von Rohstoffen, die Öl- und Gasförderung durch Fracking, die Fischerei mit Stellnetzen, die Schifffahrt oder der Bau von Absenktunneln sind deutlich weniger umweltschädlich als das Angeln, denn sie sind weiterhin erlaubt.

Ein Verbot des Angelns ohne wissenschaftlichen Begründung in den Schutzgebieten der deutschen AWZ in Nord- und Ostsee ist ein Freifahrtschein für künftige Verbote für alle von der Natura 2000-Richtlinie betroffenen Gewässer in Deutschland.

Aktuelles Beispiel ist die Elbe.

An der Ostsee - im Kreis Ostholstein – hat sich in den letzten 1 ½ Jahre eine Gruppe von Meeresanglern, Kutterkapitänen, sowie Vertretern des Tourismus und des Wassertourismus zusammengefunden, um gegen die Kriminalisierung des Angelns zu kämpfen.

Neben der Allianz gegen das Angelverbot hat sich eine weitere Gruppe etabliert - das Orgateam Anglerdemo.

Mit der Podiumsdiskussion zum Angelverbot auf der Fishing Masters Show und der geplanten Anglerdemo am 22.04.2017 im Fehmarnsund haben wir uns bundesweit bekannt gemacht und der Politik deutlich gemacht, dass es uns mit der Stigmatisierung des Angelsports reicht.

Inzwischen hat uns die Politik wahrgenommen und auch die Verbotszone im Fehmarnsund nochmalig reduziert, jedoch ist das weiterhin kein tragfähiger Kompromiss!

Eine nachvollziehbare wissenschaftliche Begründung über die Störung der Schutzgüter durch Angler liegt nach wie vor nicht vor.

Ein Verbot – egal auf wie viel % der Ursprungsfläche – ohne nachvollziehbare Begründungen, kann niemals ein Kompromiss darstellen.

Ein solch gravierender Eingriff, ohne nachvollziehbare Begründung, kann niemals unsere Zustimmung erhalten!

Damit stehen wir nicht alleine, die CDU/CSU Bundestagsfraktion, den Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt oder das Thünen-Institut für Ostseefischerei wissen wir an unserer Seite.

Die Präsidentin des DAFV hat am 22.04.17 vorbehaltslos Stellung gegen das geplante Angelverbot bezogen und in einem aktuellen Brief an die Bundesregierung appelliert, auf das Angelverbot zu verzichten.

Wenn Ministerin Barbara Hendricks gehofft hat, uns mit Ihrer Ankündigung mutlos gemacht zu haben, hat sie sich verrechnet. Wir werden weiter - wir werden lauter - und wir werden größer für die Angler kämpfen.

Für diesen Kampf benötigen wir Eure Unterstützung!

Wir werden am Fehmarnsund stellvertretend für alle Angler und Angelreviere in Deutschland gegen eine Kriminalisierung des Angelns kämpfen!

Als nächste Aktion haben wir jetzt Anglerdemo 2.0 ins Leben gerufen.

Unser Motto wird „lauter und größer“ sein.

Wir wollen am 17. Juni 2017 den Angeltourismus bildlich zu Grabe tragen.

Hierzu werden wir am 17. Juni 2017 in Heiligenhafen direkt am Fischereihafen eine Kundgebung abhalten.

Der Beginn wird fünf vor Zwölf sein.

Um 12.00 Uhr wird für eine Minute das öffentliche Leben im Hafen von Heiligenhafen und mit Eurer Unterstützung an der ganzen deutschen Küste für eine Schweigeminute ruhen.

Die Schweigeminute soll durch ein langes Signal von den in den Häfen liegenden Schiffen beendet werden.

Anschließend werden wir die Kundgebung mit Rednern aus Politik, Tourismus und Wissenschaft fortsetzen. Um 12.30 Uhr werden wir einen Trauermarsch durch Heiligenhafen starten und begleitet von Trauermusik einen Sarg als Symbol durch Heiligenhafen tragen.

Um 15.00 Uhr startet dann der Bootskonvoi im Fehmarnsund. Der Ablauf erfolgt analog zu unserer Planung für den 22. April 2017.

Im Rahmen dieses Bootskonvois werden wir eine Seebestattung durchführen. Nach abschließendem Foto an der Fehmarnsundbrücke werden wir den Konvoi offiziell auflösen.

Mit unserer Aktion wollen wir erreichen, dass die Behörden, Wissenschaft und Politik endlich tragfähige Lösungen für Mensch, Land und Region erarbeiten.

Neue Verbote und Aussperrungen des Menschen dürfen nicht das Ziel deutscher Politik sein.

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen gegen die anglerfeindliche Politik in Deutschland setzen!

Lasst uns gemeinsam für unser Hobby kämpfen!

Lasst uns ein Sturm entfachen - der Ministerin Barbara Hendricks ein wuchtiges NEIN entgegenschleudert!

Wenn Ihr gemeinsam mit uns kämpfen wollt, würden wir uns über eine personelle und finanzielle Unterstützung freuen.

Informiert eure Mitglieder, informiert die Öffentlichkeit, organisiert gemeinsame Anreisen nach Heiligenhafen.

Wir hoffen auf Euer zahlreiches Erscheinen in Heiligenhafen und auf eine erneute gemeinsame, erfolgreiche Aktivität.

Für Rückfragen und Anmeldungen stehen wir euch unter anglerdemo@online.de gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen von der Insel Fehmarn

Euer Organisationsteam der Anglerdemo 2.0

Lars Wernicke

 

Bild zur Meldung: Anglerdemo 2.0