25 Jahre Landesanglerverband Sachsen-Anhalt - Jubiläum mit einer Lehrfahrt würdig begangen

29.09.2015

Magdeburg – Rothensee,  26.09.2015

Eine Betrachtung von Gerhard Jarosz

 

Angler feiern auf Ihre Art. Entgegen der um sich greifenden Oktoberfestmentalität hielt sich der LAV wohl mehr an Goethe, bei dem es heißt: Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat.“

Und so war die Festveranstaltung nicht eine rauschende Party, sondern eine gelungene Lehrfahrt, die neben dem „Erfahren“ von bedeutenden Wasserstraßen unseres Landes, das Hauptaugenmerk  vor allem auf Erfahrungs- und Gedankenaustausch, dem Kennenlernen vieler neu in Verantwortung gewählter Funktionäre im Land, der Diskussion von Zukunftsthemen, bis hin zur Erörterung von künftigen Entwicklungsrichtungen im digitalen Zeitalter legte.

 

Dass das Erlebte auf der Fahrt auch „Mehrwert“ erzeugen soll, konnten alle Teilnehmer am sorgsam zusammengestellten Begleitmaterial zur  Schiffstour erkennen, welches gebührende Anerkennung fand. Wenn auch aufgrund des niedrigen Wasserstandes der Elbe, das vorgesehene Rundfahrtprogramm mit dem Fahrgastschiff nur auf dem Mittellandkanal absolviert wurde, war dies zugleich Anlass, kritisch über Elbvertiefungspläne und Wahrung des Naturerbes zu diskutieren. Naturschutz in einer Kulturlandschaft wie der Sachsen-Anhalts, so ein Grundtenor, setzt andere Prämissen und Herangehensweisen voraus, wie sie für eine Naturlandschaft gelten.

 

Natürlich wurde auch über die Ausstrahlung unserer Naturschutzarbeit in die Öffentlichkeit diskutiert. Einigkeit herrschte darüber, dass die Bedeutung von Gewässern und ihrer Bewohner für die Gesellschaft, dringend einer Aufwertung in der öffentlichen Wahrnehmung bedarf. Eine Ursache dafür ist, dass die meisten Reichtümer sich nur dem ausdauernden und geübten Beobachter zeigen. Sie noch besser vorzustellen, weitere Wege ihrer Erlebbarkeit zu eröffnen, bei gleichzeitiger Vermittlung von Kenntnissen zu ihrer Fragilität, ist eine der kommenden Herausforderungen. Das trifft  auch im Kampf gegen Gewässerverschmutzung und Fischwilderei zu.  Diese sind keine Kavaliersdelikte, wie auch die Unterschätzung der Verbindlichkeit oder Nichteinhaltung europäischer Richtlinien.

Eine Bereicherung der Veranstaltung war die Teilnahme unseres polnischen Partnerverbandes  PZW aus Katowice, der aus Sicht eines europäischen Nachbars kluge Gedanken in den Erfahrungsaustausch der Angler einbrachte.

 

Natürlich ging es auch um zentrale Themen auf der Lehrfahrt. Kormoran, Wasserkraft, Aal, Fischotter, Biber, Dorsch und Fracking sind dabei nur einige Problemfelder, deren nachhaltige Lösung weiterhin intensiver Arbeit bedarf. Einigkeit bestand darüber, dass Artenschutz und Artennutz in unserem Verband zwei Seiten einer Medaille sind, die nur gut austariert Vitalität und Nachhaltigkeit garantieren. Ich fand für meinen Teil diese Art des Feierns, bei dem Erkenntniszuwachs und die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Ergebnis feststanden, als eine zeitgemäße  Form der Verbandsarbeit.

 

Die aus  Anlass des 25. Jubiläums herausgegebene Festschrift, mit Beiträgen des Ministers für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Hermann Onko Aeikens,  der Präsidentin des DAFV, Frau Dr. Christel Happach-Kasan, des amtierenden Präsidenten des LAV, Ernst Bachmann und einer Zusammenstellung anderer Beiträge durch die Arbeitsgruppe Chronik, würdigten den spezifischen Beitrag der Angelfischer zum Umweltschutz im Land. Auch die Leistung der Angler des KAV Sangerhausen im Umwelt-, Natur- und Artenschutz, insbesondere in der Kampagne des Bundesverbandes mit der „Helme - Flusslandschaft des Jahres“ fand bundesweite Anerkennung.

 

Weitere Fotos unter dem Button Schnappschüsse!

Die komplette [Festschrift] kann auf der Seite des LAV eingesehen werden!

 

 

 

Bild zur Meldung: Lehrfahrt des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt