Traditionelles Kinder- und Jugendangeln des KAV Sangerhausen
Allstedt, den 12. April 2025
Am Sonnabend konnte der KAV zum traditionellen Kinder- und Jugendangeln in die Müntzer Stadt Allstedt, an den Neuen Vorwerksteich einladen. Der Vorstand des Ortsvereins hatte sich auf Anfrage des KAV bereiterklärt, als Ausrichter der Veranstaltung zu fungieren.
Dass sich die Region intensiv mit dem Erbe Thomas Müntzers und des Bauernkrieges beschäftigt, der sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt, widerspiegelte sich auch in der Kunstinstallation „Treppensteg“. Ob nun der Gedanke der Fürstenpredigt: Hier das Volk auf Treppe und Steg, dort der Prediger auf der Insel gemeint ist, wissen wir nicht. Für uns scheint der Spielraum für eine Interpretation groß. Vielleicht ist es auch nur ein Schritt über das Ungewisse.
Bereits bei der Anreise grüßte der Morgen mit blauem Himmel, erstem Grün in der Natur und völlig glattem Angelgewässer. So gesehen fehlte nur noch das Glück des Simon-Petrus, welches unserem Gruß, Petri Heil als Vorlage diente.
Als fest im Veranstaltungskalender des KAV etablierter Höhepunkt, hat der Kreisverein damit eine bewährte Form gefunden, um den Blick junger Angelfischer aus den unterschiedlichen Ortsvereinen über das eigene Vereinsgewässer hinaus zu weiten und eine starke Gemeinschaft zu erleben.
Kurz vor der Eröffnung der Hechtsaison, war also das Treffen der Jugend ein überaus willkommener Anlass, um im Kreise Gleichgesinnter sich über Angelgerät und Montagen, Köder und Neuanschaffungen, Angelerlebnisse und Erfahrungen auszutauschen und Pläne für kommende Angelausflüge zu schmieden.
Beim Blick auf die Teilnehmerliste zeigte sich das breite Interesse der Vereine, die aus allen Richtungen des Altkreises angereisten. Die hohe Motivation der Kinder und Jugendlichen machte schnell klar, dass Angelfischerei mehr Facetten hat, als man gemeinhin glaubt. Die deutlich zu spürende Anspannung der Teilnehmer und das Engagement der Betreuer, ihre Schützlinge zum Fangerfolg zu führen zeigt, dass Angelfischerei eine Passion ist, welche von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter trägt. Das können nur wenige Hobbys für sich bei den Vorzügen verbuchen. Und diese generationsübergreifende Bindung ist auch ein Aspekt, der bei der gesellschaftlichen Beurteilung nicht gering geschätzt werden sollte.
Während bei der Begrüßung durch den Vorsitzenden des KAV, Gerhard Jarosz, die Angelfischerei als uraltes Kulturgut herausgearbeitet wurde, gab der Chef der Allstedter Anglern, Enrico Aderhold, die notwendigen organisatorischen Hinweise. Dann hieß es: „Leinen los“.
Animiert von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die wohl auch die Fische zum Anbiss verführten, gelang es etliche Fische vorsichtig zu landen und weidmännisch zu versorgen. Von Rotfeder über Forelle bis hin zum Barsch fand ein breites Artenspektrum Eingang in die Fangbücher. Diese werden wohl mehrfach für Freude sorgen. Zum einen in der Erinnerung an den glücklichen Fang und zum anderen, nach vorzüglicher Zubereitung auf dem Gaumen.
Natürlich gab es auch in den 3,5 h Angelzeit, die zuvor vereinbart wurden, viel zu diskutieren.
Dabei zog sich das Unverständnis, sowohl bei den Kindern und Jugendlichen, als auch Betreuern über die Gültigkeit der Jugendfischerprüfung, wie ein roter Faden durch die Diskussion. Mit Recht steht die Regelung des ersatzlosen Verfalls mit Erreichung des 18. Lebensjahres in der Kritik. Zu dieser und anderen Fragen hoffen die Teilnehmer auf Änderung.
Der KAV bedankt sich beim ASV Allstedt für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Begonnen bei der mobilen Versorgung am Angelplatz mit Kuchen, Tee, Limo und Cola bis hin zum Grillservice blieb kaum ein Wunsch unerfüllt.
Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten alle Teilnehmer vom KAV ein kleines kulinarisches Erinnerungsgeschenk, als Anreiz zur Unterstützung der Vereinsarbeit.
Bilder und Text: Gerhard Jarosz
Bild zur Meldung: schon nach kurzer Zeit wurden die ersten Fische angelandet
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Jugendarbeit ist fester Bestandteil der Pflege eines uralten Kulturgutes